D | E
Die virtuelle Galerie stellt Gegenstände vor, die für die NS-Provenienzforschung von Interesse sind. Die NS-Provenienzforschung untersucht systematisch die Herkunfts-, Erwerbs- und Verbleibsgeschichten von Objekten während der Herrschaftszeit des nationalsozialistischen Regimes. Die Erforschung der Eigentumsrechte an diesen Dingen steht im Mittelpunkt, im Besonderen die Frage nach den heutigen rechtmäßigen Eigentümer*innen. Bis in die Gegenwart befinden sich Gegenstände in öffentlichem und privatem Besitz, die dort nicht hingehören, weil sie vom NS-Regime und von seinen Anhänger*innen unter Wert erworben, abgepresst oder enteignet wurden. Die Eigentümer*innen wurden vom NS-Regime und von seinen Profiteur*innen u.a. auf Grundlage rassistischer NS-Gesetze systematisch beraubt, verfolgt, vertrieben, eingesperrt, gefoltert und ermordet.
Seit 1998 ist in Österreich die Kunstrückgabe im Kunstrückgabegesetz (KRG) geregelt. Dieses Gesetz umfasst die Rückgabe jener Objekte, die in der NS-Zeit – nach heutiger Rechtsmeinung – unrechtmäßig erworben wurden. Es gilt für alle Museen, Bibliotheken und Sammlungen im Bundesbesitz. Die Ergebnisse der NS-Provenienzforschung bilden die Entscheidungsgrundlage über den künftigen Verbleib der Gegenstände.
Im Jahr 2015 hat sich das Volkskundemuseum Wien freiwillig der systematischen Provenienzforschung und der Restitutionspraxis angeschlossen, obwohl es als privatrechtliche Einrichtung dazu nicht verpflichtet ist. Die Provenienzforschung am Volkskundemuseum geschieht in enger Kooperation mit der Kommission für Provenienzforschung. Eine eigene Provenienzforscherin recherchiert seitdem zur Herkunft möglicherweise unrechtmäßig erworbener Objekte. Etliche Rückgaben sind bereits erfolgt.
Das 25-jährige Bestehen des KRG sowie die eigene achtjährige Erfahrung damit sind Anlass, die mit der NS-Provenienzforschung verbundenen Themen, Ergebnisse und Objekte zu beleuchten. Diese virtuelle Galerie dient als Präsentationsplattform für alle Museen, Bibliotheken und Sammlungen, die in Zusammenhang mit dem Kunstrückgabegesetz NS-Provenienzforschung durchführen.
Alle Institutionen, die nach dem KRG arbeiten, wurden vom Projektteam des Volkskundemuseum Wien eingeladen, ein Objekt oder einen Objektbestand auszuwählen und damit die Provenienzforschung wie auch die Restitutionspraxis des jeweiligen Hauses vorzustellen. Weiters wurden sie gebeten, die Überlegungen offenzulegen, die zur Auswahl des Objektes oder des Bestandes geführt haben. Dabei stand jede digital abbildbare Gestaltungsform für die Umsetzung offen.
Die Einladung erging an die Direktor*innen der folgenden Institutionen:
Die virtuelle Galerie ist Teil eines umfangreichen Projekts zur NS-Provenienzforschung und Restitutionspraxis am Volkskundemuseum Wien. Im Zentrum steht die Ausstellung Gesammelt um jeden Preis!, die ab 21. April 2023 im Gartenpalais Schönborn zu sehen ist.
Maria Raid, Kathrin Pallestrang, Magdalena Puchberger und Claudia Spring
zu den Beiträgen
Seit 1998 ist in Österreich die Kunstrückgabe im Kunstrückgabegesetz (KRG) geregelt. Dieses Gesetz umfasst die Rückgabe jener Objekte, die in der NS-Zeit – nach heutiger Rechtsmeinung – unrechtmäßig erworben wurden. Es gilt für alle Museen, Bibliotheken und Sammlungen im Bundesbesitz. Die Ergebnisse der NS-Provenienzforschung bilden die Entscheidungsgrundlage über den künftigen Verbleib der Gegenstände.
Im Jahr 2015 hat sich das Volkskundemuseum Wien freiwillig der systematischen Provenienzforschung und der Restitutionspraxis angeschlossen, obwohl es als privatrechtliche Einrichtung dazu nicht verpflichtet ist. Die Provenienzforschung am Volkskundemuseum geschieht in enger Kooperation mit der Kommission für Provenienzforschung. Eine eigene Provenienzforscherin recherchiert seitdem zur Herkunft möglicherweise unrechtmäßig erworbener Objekte. Etliche Rückgaben sind bereits erfolgt.
Das 25-jährige Bestehen des KRG sowie die eigene achtjährige Erfahrung damit sind Anlass, die mit der NS-Provenienzforschung verbundenen Themen, Ergebnisse und Objekte zu beleuchten. Diese virtuelle Galerie dient als Präsentationsplattform für alle Museen, Bibliotheken und Sammlungen, die in Zusammenhang mit dem Kunstrückgabegesetz NS-Provenienzforschung durchführen.
Alle Institutionen, die nach dem KRG arbeiten, wurden vom Projektteam des Volkskundemuseum Wien eingeladen, ein Objekt oder einen Objektbestand auszuwählen und damit die Provenienzforschung wie auch die Restitutionspraxis des jeweiligen Hauses vorzustellen. Weiters wurden sie gebeten, die Überlegungen offenzulegen, die zur Auswahl des Objektes oder des Bestandes geführt haben. Dabei stand jede digital abbildbare Gestaltungsform für die Umsetzung offen.
Die Einladung erging an die Direktor*innen der folgenden Institutionen:
- KUNSTSAMMLUNGEN DER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN
- ALBERTINA
- HEERESGESCHICHTLICHES MUSEUM
- MÖBELMUSEUM WIEN
- KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN
- LEOPOLD MUSEUM PRIVATSTIFTUNG
- MAK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
- MUSEUM MODERNER KUNST Stiftung Ludwig Wien (mumok)
- NATURHISTORISCHES MUSEUM WIEN
- ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE
- ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK
- TECHNISCHES MUSEUM WIEN
- THEATERMUSEUM
- UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK WIEN
- VOLKSKUNDEMUSEUM WIEN
- WELTMUSEUM WIEN
Die virtuelle Galerie ist Teil eines umfangreichen Projekts zur NS-Provenienzforschung und Restitutionspraxis am Volkskundemuseum Wien. Im Zentrum steht die Ausstellung Gesammelt um jeden Preis!, die ab 21. April 2023 im Gartenpalais Schönborn zu sehen ist.
Maria Raid, Kathrin Pallestrang, Magdalena Puchberger und Claudia Spring
zu den Beiträgen